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Tatort: Pflege daheim!

Herr Müller war mit den Nerven am Ende, und insgeheim wünschte er sich, er hätte das Telefon gar nicht erst abgehoben, denn auf seinem Display erkannte er sofort die Nummer seines Vaters. Aber jetzt war es schon zu spät... denn am anderen Ende schrie hysterisch Jolanta, die Pflegekraft aus Polen, die den Vater von Herrn Müller daheim betreute. Daheim, das war rund 80 Kilometer entfernt, aber die Stimme von Jolanta schrillte direkt in´s Ohr von Herrn Müller:

Hiiilfffe, Hilllffe, Opa will mir umbringen!

Herr Müller versuchte Ruhe zu bewahren, und meinte beschwichtigend:

Jolanta, was ist los bei euch? Wo bist du denn gerade?

Die Stimme von Jolanta klang trotzdem nicht beruhigter, ganz im Gegenteil:

Hiiiiiilffee, ich habe geflohen in Klo, und Tiire gesperrt hinter mir. Opa Karl vor Tiire mit große Kichenmesser. Er gesagt, stechen mir tot, wenn mir erwischen tut.

Hinter der angstverzerrten Stimme Jolantas hörte Herr Müller kräftiges Schlagen an eine Türe – was klar signalisierte, dass Jolantas Notruf kein schlechter Scherz war. Und es war auch nicht die erste launische Situation im Hause Müller-Senior, denn sein Vater war bereits 89 Jahre, und hoch dement. Aber außer Frotzeleien und „leichter Polen-Provokation“ gegenüber Jolanta gab es bisher keine wirklich gefährliche Situation.

Aber das schien heute anders zu sein, denn zwischen kräftigem Schlagen gegen die Toilettentür konnte Herr Müller die zwar gebrechliche Stimme seines Vaters dennoch recht deutlich hören:

Komm raus du, du polnische Schlampe, dann zeige ich dir, was ich mit einer wie dir mache...!

Das klang nicht gerade nach deutsch-polnischer Versöhnung. Und derartige Harmonie war ohnehin nie zu erwarten, denn Vater Müller war als ehemaliger Kriegs-Vertriebener und bis heute „überzeugter Heimat-Schlesier“ noch nie besonders polenfreundlich. Aber das war jetzt eher nebensächlich...

Hör zu Jolanta, bitte hör auf um Hilfe zu schreien, das macht Opa nur noch verrückter. Lass die Tür verschlossen, und verhalte dich ruhig... ich lege jetzt auf und rufe sofort die Polizei, und die wird dich da rausholen...

Das waren Herrn Müllers letzte Worte, der panischen Jolanta doch noch Hoffnung auf ein Leben nach der Müller-Pflege zu vermitteln.

Gesagt – getan, die Polizei im Ort von Herrn Müller Senior war keine 3 Kilometer von seinem kleinen Einfamilienhaus entfernt, und die Beamten in der Kleinstadt wussten auch gleich, wohin sie zum Einsatz mussten. Allerdings hat Herr Müller-Senior auch auf mehrfaches Klingeln nicht geöffnet. Zu hören war für die Beamten aber sein nach wie vor lautes Schimpfen und das Schlagen gegen eine Tür. Und da offensichtlich Gefahr im Verzug war, musste notgedrungen die Eingangstür aufgebrochen werden.

Die ganze Befreiungsaktion war nach 10 Minuten beendet. Zum Glück für Jolanta, die trotz ramponierter Nerven an dem Tag schnell wieder ins sichere Leben zurückfand.
Zum Leidwesen allerdings für Herrn Müller Senior, denn der kam nach kurzfristigem Aufenthalt in einer psychiatrischen Geriatrie anschließend in ein Seniorenheim mit geschlossener Demenzstation.

Was ergab sich als Tatbestand?

Nun, der alte Herr Müller wollte unbedingt ohne Jolanta die Wohnung verlassen, um alleine spazieren zu gehen. Nicht zum ersten Mal, schließlich war er seiner Meinung nach dafür ja alt genug! Jolanta wiederum hatte strikte Anweisung genau das zu verhindern!! Deshalb war stets die Eingangstür der Wohnung von innen verschlossen, und Jolanta hatte wie immer den Schlüssel bei sich am Körper. Und das wusste auch Herr Müller, als er mit dem Messer aus der Küche kam. Gott sei Dank hatte Jolanta auch den tragbaren Hörer in Ihrer Schürze, bevor sie gerade noch die Klotür hinter sich verschließen konnte...

Hier noch in Sachen Tatverhinderung

Hätte man die Attacke vorher ahnen können? Nein, denn die Anzeichen eines derart radikalen „Ausrasters“ des Seniors waren vorher nicht vorhanden.

Hätte man diese Form der Betreuung gar nicht wählen dürfen? Auch nein – denn die einzige Alternative wäre der sofortige Umzug in ein Altersheim gewesen, was keiner der Angehörigen wollte. Am wenigsten jedoch Herr Müller Senior selbst!

Hätte man auf Medikamente bestehen sollen, die den alten Herren „ruhig gestellt“ hätten? Auch nicht, da die Anzeichen dafür nicht ausreichend gegeben waren, und selbst der Hausarzt dies abgelehnt hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette, das kennt man ja – hinterher!

Dieser Kundenbericht ist keine Erfindung, sondern einer der Fälle, der während unserer langjährigen Tätigkeit als Vermittlungsagentur passiert ist. Übrigens war die Familie Müller bereits über ein Jahr Kunden bei uns, wobei wir in diesem Verlauf kleinere Scharmützel stets nach gemeinsamer „Lagebesprechung“ wieder in´s Lot bringen konnten. Aber es hat sich hier wieder einmal bewiesen, dass an Demenz erkrankte Patienten sehr schnell eine ungeahnte Verschlimmerung ihrer Krankheit durchlaufen – zum Leidwesen aller Beteiligten.

Nicht immer sind die Umstände so dramatisch, und beileibe nicht alle sind so „krimibehaftet“, aber eines können wir ehrlich sagen: langweilig ist uns im Verlauf unserer Tätigkeit eigentlich nie geworden...!

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